Ich besitze einen neuen Wagen

Ich bin Fußgänger.
Ich lebe in einer großen Stadt, dort sind alle Dinge des täglichen Lebens ganz prima zu Fuß zu erreichen. Aus diesem Grund besitzen der Mann und ich auch kein Auto, da wir bisher einfach keinen Grund gesehen haben, uns einen Wagen zuzulegen.

Bei größeren Transporten kann man kurzerhand ein Auto mieten. Das hat den Vorteil, dass die Haushaltskasse geschont wird. Bei den aktuellen Spritpreisen stellt sich schließlich für jeden die Frage, ob ein Auto wirklich nötig ist. Und in Zeiten von Carsharing muss man tatsächlich kein Auto mehr besitzen.

Aber ich schweife ab, denn der Titel dieses Beitrages lautet schließlich „Ich besitze einen neuen Wagen“. Wie passt denn das nun zusammen?

Klar gehe ich zu Fuß oder Fahre mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Zum Italiener um die Ecke, zum Yogastudio, zum Kino und auch zum Einkaufen.

Und Einkaufen ist an dieser Stelle das Stichwort für den neuen Wagen. Jeder, der einmal als Fußgänger einkaufen gewesen ist, weiß, dass die eingekauften Lebensmittel zwar ganz easy im Supermarkt in den Einkaufswagen gepackt werden können. Spannend wird es aber erst nach dem Bezahlen, denn den Einkaufswagen vom EDEKA um die Ecke kann man ja schlecht mit nach Hause nehmen. Okay, manche Menschen machen das. Ich gehöre nicht dazu.

Also stellt sich nach jedem Einkauf die Frage des Transports nach Hause.
Tüten. Funktionieren ganz super, kann man in jedem Supermarkt kaufen, schneiden aber bei richtig schwerer Beladung in die Hände und man hat zu Hause angekommen das Gefühl, dass die eigenen Arme viel länger geworden sind. Ich nenne dieses Phänomen liebevoll ‚Affenarme‘.

Alternativ: der Rucksack. Passt ordentlich etwas rein und die Affenarme bleiben aus. Auch bei dieser Art des Transportierens ist körperlicher Einsatz gefragt, denn allein eine Milch, ein Päckchen Zucker und ein Päckchen Mehl wiegen ja schon 3 kg. Und bei diesen bleibt es so gut wie nie.

Deshalb besitze ich nun einen praktischen Einkaufswagen. Die Tasche kann mit bis zu 50 kg beladen werden. Und weil der Mann den Wagen ausgesucht hat, hat er extra große Räder, für ein komfortableres Handling. Außerdem kann unten am Gestell noch eine Vorrichtung ausgeklappt werden, so dass man auch Wasserkästen damit transportieren kann. Er ist wirklich praktisch und ich bin schwer begeistert.

Okay, diese Wagen haben in Deutschland eher so ein Omi-Image. Aber das macht nichts. Da ziehe ich lieber ein Omi-Gefährt hinter mir her, statt mir den Rücken zu verdrehen. Schließlich komme ich so langsam in ein Alter, wo die ersten Zipperlein einsetzen.

Das ist mein neuer Gefärte. Ich nenne ihn Flip.20130121-113926.jpg