Schlager? Och nö, ohne mich!

Ich war auf einer Schlagerparty am vergangenen Wochenende.
Schlager? Oje. Ach du Sch***. Ach du liebe Zeit. So in etwa ist normalerweise meine Reaktion auf diese Sorte von Musik, okay, außer an Karneval, aber in der fünften Jahreszeit ist eh einiges anders.

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Um genauer zu sein, ich war eine der 1550 Gäste bei der Hammer Schlagernacht. Wie es dazu kommen konnte? Ganz einfach: Man gebe mir zwei Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt und anschließend bin ich für jeden Spaß zu haben. Und da ich ein Mensch bin, der zu seinem Wort steht, gab es an der Stelle auch kein zurück mehr.

Schlager also. Ich habe den Buddy – „Und ich sag: Eeeeeeeeey, ab in den Süden … “ – singen gehört. Ja, der kann singen.

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Ihm folgte auf der Bühne der mir unbekannte Nico Gemba. In einem erwähnenswerten 90er-Jahre Outfit mit zerrissener Jeans und einem Glitzerhemd. Nun ja, wem’s gefällt … Wirklich schön gesungen hat der Nico meiner bescheidenen Meinung nach nicht, aber mit einem Zickezackezickezackehoihoihoi kann das Publikum den ganzen Abend über bei Laune gehalten werden. Vielleicht muss das so, das weiß ich nicht.

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Nach der nächsten Umbaupause – die wurden extra im Vorfeld angekündigt und bestanden lediglich daraus, den Mikrophonständer an eine andere Stelle zu rücken oder ihn auch mal auszutauschen – kam die Kölsche Stimmungskanone Willi Herren. Den guten Mann kennt man aus dem letzten Dschungelcamp. Oder war es sogar das Vorletzte? Ich weiß es nicht. Auf jeden Fall kam der Willi in einem Köln-Outfit auf die Bühne, da er direkt von einer Karnevalsveranstaltung nach Hamm geeilt war. Außerdem hatte er seinen Papa im Schlepptau, warum auch immer.

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Was soll ich sagen? Die kölsche Frohnatur hat das Haus gerockt. Die Stimmung in der Halle war auf dem Siedepunkt, als alle zusammen das Lied der Schlümpfe gesungen haben. Ich kann mich da nicht ausschließen, denn Karneval mag ich. Und der Auftritt vom Willi hatte etwas von einer Jecken-Veranstaltung.

Aber jeder stimmungsvolle Auftritt kommt irgendwann zu einem Ende und es folgte, na klar, die Umbaupause.

Als vorletzter Künstler des Abends stürmte Antonia aus Tirol schließlich auf die Bühne. Sie hatte es, meiner Ansicht nach, relativ schwer wieder Stimmung in die Halle zu bringen.
Gründe? Eine wirklich sehr lange Umbaupause, die zwar mit Musik vom Band überbrückt wurde, aber lang ist nunmal lang. Außerdem waren bis zum Auftitt von der Antonia schon etwa 3,5 Stunden Schlagerparty im Gange und so langsam wurde der Abend für Beine und Füße anstrengend.

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Jaaaa, 3,5 Stunden waren schon vergangen. Mensch, die Zeit rennt aber auch immer, wenn man sich amüsiert …

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Der letzte Auftritt dieser denkwürdigen Veranstaltung wurde von niemandem anderen als dem König persönlich bestritten. Jürgen Drews live on stage! Wow. Wohoooo. Das dachte sich wohl auch eine der anwesenden Damen und stürmte auf die Bühne. Sie steuerte zielstrebig auf den König zu und fing direkt an, ihn auszuziehen. Ich und meine Mitstreiterinnen haben nicht schlecht geguckt. Gibt’s doch nicht!

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Zu Anfang gab es von Herrn Drews den Klassiker „Ein Bett im Kornfeld“. Dann gab er die harsche Anweisung ins Mikro: „Musik lauter, Mikro leiser“ und war sehr darum bemüht diese Frau auf der Bühne auf Abstand zu halten, da er nicht ausgezogen werden wollte. Die Folge der ersten Anweisung: klingelnde Ohren und man hat vom eigentlichen Lied absolut nix mehr verstanden. Aber das muss vielleicht auch so sein. Schließlich ist er der König.

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Mit weiteren Liedern wie „Ich bau dir ein Schloss“ oder „Wieder alles im Griff“ bis zum Les-Humphries-Klassiker „Mama Loo“ erfreute der Jürgen seine Fans. Außerdem gab er den Gewinner des Dschungelkamps bekannt und erzählte dazu, dass er am Sonntag einen lebendigen Regenwurm essen müsste, weil er auf den falschen Sieger gesetzt hat.

Der Jürgen, so isser. Und ausgezogen hat er sich schließlich doch noch. Ein wenig. Immerhin soviel, dass man den Kummerbund sehen konnte.

Bleibt nur noch zu sagen: Zickezackezickezackehoihoihoi.